Projekt in Untertürkheim (Ev.) 2018 III/43 Generalüberholung, Umbau
Im Zuge einer umfangreichen Sanierung der evangelischen Stadtkirche St. Germanus in Untertürkheim wurde die Sanierung der Vleugels-Orgel von 1972 augeschrieben.
Bei der Besichtigung vor Ort präsentierte sich das Instrument in einem wirklich erbärmlichen Zustand. Bereits am Spieltisch hingen abgeplatzte Furniere herum, verdreckte und abgewetzte Tasten luden nicht gerade zum Spiel ein. Im sonstigen technischen Bestand gab es nicht weniger Schäden und Mängel. Eingesunkene Pfeifenfüße, völlig unerreichbare Pfeifen, zugebaute Trakturteile, undichte Bälge und Dichtungen und so weiter.
Nicht unerwähnt soll hier bleiben, dass die Untertürkheimer Orgel ursprünglich nicht für St. Germanus, sondern für die ev. Kirche in Hohenheim geplant war. Da der Einbau dort nicht zustande kam, entschieden sich die Untertürkheimer für den Erwerb des bereits fertigen Instruments. So musste das Orgelwerk irgendwie möglichst platzsparend auf der Empore untergebracht werden. Ein Umstand, der bis jetzt zum Nachteil des Instrumentes war. So käme man beim Anblick niemals auf die Idee, dass sich hier seitlich auf der Empore ein dreimanualiges Konzertinstrument mit 43 Registern verbirgt.
Gerade auch die mangelhafte Erreichbarkeit des Pfeifenwerks führte zu einer schlechten Stimmhaltung. Gepaart mit vielen Intonationsmängeln waren die vorhandenen Register nur noch in Teilen zu gebrauchen.
Nach der Ausarbeitung eines Sanierungs- und Umbaukonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Orgelsachverständigen Prof. Lutz erfolgte zunächst der Teilabbau der Orgel. So konnten die Bauarbeiten im Kirchenraum durchgeführt werden. Nach weitestgehendem Abschluss der Kirchensanierung begann die Reinigung und Überarbeitung des Werks. Das Hauptziel lag nun darin, durch die jetzige Maßnahme ein Instrument zu schaffen, das von jedem Orgelbauer brauchbar zu warten und instandzuhalten sein wird. Das ist nun durch und durch gelungen. So erfreut die Orgel aufs Neue Gottesdienst- und Konzertbesucher.
Disposition
HAUPTWERK (II. Manual)
- 1. Pommer 16'
- 2. Prinzipal 8'
- 3. Gemshorn 8'
- 4. Oktave 4'
- 5. Nachthorn 4'
- 6. Scharfquinte 2 2/3'
- 7. Superoktave 2'
- 8. Kornett 5fach
- 9. Mixtur 4fach 1 1/3'
- 10. Trompete 8'
RÜCKPOSITIV (I. Manual)
- 11. Gedeckt 8'
- 12. Quintade 8'
- 13. Offenflöte 4'
- 14. Sesquialter 2 2/3'+1 3/5'
- 15. Singend Prinzipal 2'
- 16. Larigot 1 1/3'
- 17. Sifflöte 1'
- 18. Krummhorn 8'
SCHWELLWERK (III. Manual)
- 19. Flöte 8'
- 20. Salizional 8'
- 21. Prinzipal 4'
- 22. Rohrflöte 4'
- 23. Quinte 2 2/3'
- 24. Doublette 2'
- 25. Waldflöte 2'
- 26. Terz 1 3/5'
- 27. Quinte 1 1/3'
- 28. Sifflöte 1'
- 29. Scharff 4fach 1'
- 30. Dulcian 16'
- 31. Oboe 8'
- 32. Schalmei 4'
Pedal
- 33. Prinzipalbass 16'
- 34. Subbass 16'
- 35. Oktavbass 8'
- 36. Spitzflöte 8'
- 37. Dulzflöte 4'
- 38. Bauernpfeife 2'
- 39. Choralbass 4'
- 40. Hintersatz 4fach 2 2/3'
- 41. Fagott 16'
- 42. Trompete 8'
- 43. Klarine 4'